Eine Straße sollte nicht ohne Berücksichtigung ihrer Lebenszyklusanalyse (LZA) geplant oder gebaut werden. Diese umfassende Methodik ist entscheidend, um die Umweltauswirkungen einer Straße über ihre gesamte Lebensdauer zu bewerten und zu minimieren, und spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Infrastrukturen.
Während die weltweite Aufmerksamkeit auf nachhaltige Infrastrukturen und Klimaresilienz gerichtet ist, ist die LZA zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Straßenbauingenieure geworden. Sie ermöglicht es ihnen, Straßen zu entwerfen, die den spezifischen Anforderungen der Projekte entsprechen und mit den Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen.
Die Lebenszyklusanalyse (LCA) ist ein systematischer Prozess zur Quantifizierung der Umweltauswirkungen eines Produkts, eines Prozesses oder einer Dienstleistung über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg. Diese Methodik kann auch auf lineare Infrastrukturprojekte angewendet werden, um die Umweltauswirkungen des Baus von Straßeninfrastrukturen über deren gesamte Lebensdauer hinweg zu bewerten.
Von der Rohstoffgewinnung bis zum Lebensende sind hier die verschiedenen Teile des Lebenszyklus zu berücksichtigen:
Die Ökobilanz ist eine robuste und zuverlässige Methodik. Sie basiert auf Normen, die sie definieren:
EN 15804 (Nachhaltigkeit von Bauwerken) regelt die Lebenszyklusanalyse für Baumaterialien, was in der Bauindustrie von großer Bedeutung ist. Sie bewertet die Umweltleistung von Materialien wie Asphalt, Beton, Stahl und Projekten (Schienen, Straßen, Brücken usw.).
Mehr über die Ökobilanz erfahren Sie in diesem Artikel:
Was ist die Lebenszyklusanalyse (Ökobilanz) bei linearen Infrastrukturen?
Dieser Abschnitt behandelt die verschiedenen Schritte der Lebenszyklusanalyse (LCA), die im Straßenbau involviert sind. Da etwa 90 % des europäischen Straßennetzes mit Asphalt bedeckt ist, konzentriert sich dieses Beispiel auf den flexiblen Belag.
Jetzt, da Sie einen allgemeinen Überblick darüber haben, was LCA ist und die verschiedenen Schritte des Straßenbaus, von A1 bis A5, werden wir im Detail untersuchen, was berücksichtigt werden muss, um die Nachhaltigkeit während des Baus zu fördern.
A1 - Rohstoffgewinnung
In dieser Phase sollten sich Materialanbieter und Designer auf Folgendes konzentrieren:
Viele Unternehmen investieren Ressourcen in Forschung und Entwicklung (F&E), um innovative Materialien zu entdecken. Dies beinhaltet oft Partnerschaften mit Universitäten oder interne Studien. Zum Beispiel bieten Biobindemittel aus nachwachsenden Rohstoffen wie Pflanzenölen eine größere Nachhaltigkeit als Bindemittel auf Erdölbasis, was sie zu einer umweltfreundlicheren Option macht
A2 - Transport der Rohstoffe für die Herstellung
Der Transport kann auch einen erheblichen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck haben, daher reduziert die Optimierung der Auswahl verfügbarer lokaler Lieferanten für das Projekt die Transportwege. Dies senkt die Kosten und den CO2-Fußabdruck, maximiert die Effizienz und fördert die lokale Wirtschaft.
A3 - Herstellung
Es ist wichtig, den Energieverbrauch und die Emissionen während der Materialproduktion zu überwachen. Die Auswahl energieeffizienter Prozesse und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen können die Umweltbelastung verringern.
Die Materialauswahl beeinflusst auch den Herstellungsprozess erheblich. Dank der verwendeten Zusatzstoffe benötigen Warmmischasphalt (WMA) und Kaltmischasphalt (CMA) niedrigere Heiztemperaturen als herkömmlicher Heißasphalt (HMA).
Dies reduziert den Energieverbrauch während der Herstellung und verringert somit den CO2-Fußabdruck. Allerdings muss auch der Umwelteinfluss der Produktion dieser Zusatzstoffe berücksichtigt werden.
A4 - Transport der Materialien zu ihrem Bestimmungsort
Wie in A2 erwähnt, kann der Transport eine bedeutende Rolle beim CO2-Fußabdruck spielen, daher ist die Beschaffung bei lokalen Lieferanten entscheidend, um Kosten und CO2-Fußabdruck zu minimieren.
A5 - Bau- und Installationsaktivitäten
In dieser Phase ist ein effizientes Materialmanagement entscheidend, um Abfälle zu minimieren und die Ressourcennutzung zu optimieren. Der Bauprozess kann durch verschiedene Strategien weiter verbessert werden, wie z.B.:
Die Straßeninfrastrukturbranche verpflichtet sich, umweltfreundlicher zu werden. Dies bedeutet, dass sie aktiv nach Lösungen sucht, um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und die Dekarbonisierung ihrer Operationen zu erreichen.
Die Lebenszyklusanalyse (LCA) ist ein wesentliches Werkzeug zur Förderung nachhaltiger Straßendesigns. Durch die Integration der LCA können die Beteiligten fundierte Entscheidungen auf der Grundlage eines detaillierten Verständnisses der Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus des Straßenbaus treffen.
Für Straßenbauingenieure, die mit der Entwicklung der effizientesten und nachhaltigsten Lösungen betraut sind, liefert die LCA wertvolle Informationen in den folgenden Schlüsselbereichen:
Tauchen Sie tiefer in die Rolle der LCA mit unserem Artikel ein: Welche Rolle spielt die LCA bei linearen Infrastrukturen?