Building Information Modelling (BIM) ist längst nicht mehr nur für den Hochbau relevant. Im Bereich der linearen Infrastrukturen – wo eine einzige Planungsänderung Auswirkungen auf Kilometerstrecken haben kann – wird BIM zum unverzichtbaren digitalen Begleiter für Ingenieur:innen, die Straßen, Bahntrassen und andere Verkehrssysteme entwerfen.
Durch die Kombination von intelligentem 3D-Modelling, Echtzeitdaten und interdisziplinärer Koordination verbessert BIM die Effizienz, reduziert Risiken und unterstützt fundiertere Entscheidungen über den gesamten Projektlebenszyklus hinweg.
Hier sind fünf zentrale Vorteile, die BIM zum Game-Changer für Infrastrukturplaner:innen machen:
1. Verbesserte Zusammenarbeit und Koordination: Weniger Kollisionen, reibungslosere Abläufe
Eine der größten Stärken von BIM liegt in der Fähigkeit, alle Beteiligten – Tiefbau, Geotechnik, Entwässerung, Versorgung, Tragwerksplanung – auf einer gemeinsamen Plattform zusammenzubringen.
Alle Teams arbeiten in einer digitalen, kollaborativen Umgebung, in der sie Modelle visualisieren und ihre Beiträge in Echtzeit abstimmen können.
Anstelle von unübersichtlichen Excel-Tabellen oder veralteten Plänen arbeiten sie mit einem stets aktuellen, zentralen Modell.
Diese Zusammenarbeit:
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- Vermeidet Inkonsistenzen zwischen den Disziplinen (z. B. zwischen Tiefbau und Entwässerung)
- Reduziert Missverständnisse
- Beschleunigt Entscheidungsprozesse
- Verringert das Risiko von Planungsfehlern und Nacharbeiten auf der Baustelle
Gerade bei großflächigen Infrastrukturprojekten mit vielen beteiligten Systemen ist diese Koordination unverzichtbar.
2. Optimierte Kosten und Termine: Zwei entscheidende Hebel
Mit BIM können Ingenieur:innen Bauabläufe, Logistik und Materialmengen lange vor der Ausführung simulieren. Dadurch werden Machbarkeitsprüfungen einfacher und präzisere Kosten- und CO₂-Prognosen möglich.
Auch Mengenberechnungen für Materialien wie Asphalt, Beton, Stahl oder Schotter lassen sich automatisieren – und direkt mit Einkaufs- oder Umweltbewertungen verknüpfen.
So lassen sich potenzielle Engpässe oder Konflikte frühzeitig erkennen und kostspielige Verzögerungen vermeiden.
Dank verlässlicher Kostenschätzungen bleiben Projekte im Zeit- und Budgetrahmen – ein klarer Vorteil in einem hart umkämpften Markt.
3. Bessere Anpassung an Gelände- und Umweltbedingungen: Intelligenter planen in komplexen Kontexten
Ob eine Bahnlinie durch ein Überschwemmungsgebiet oder eine Straße an einem Hang: Das Gelände zählt.
BIM verknüpft GIS- und geotechnische Daten, sodass Planer:innen bereits in frühen Phasen Topographie, Bodenbeschaffenheit, Hydrologie u. v. m. berücksichtigen können.
Dieser ganzheitliche Ansatz erleichtert kluge Entscheidungen bei Trassenverläufen, Materialwahl und Schutzmaßnahmen – und minimiert Umweltbelastungen sowie spätere Planänderungen.
Mit BIM lassen sich die Wechselwirkungen zwischen Infrastruktur und Umgebung direkt visualisieren – für effizientere, umweltgerechtere Projekte.
4. Eingebaute Nachhaltigkeit und einfachere Instandhaltung: Performance von Anfang an
Nachhaltigkeit ist heute kein Bonus mehr, sondern eine Pflicht. Und eines der 10 BIM-Dimensionen.
BIM unterstützt nachhaltiges Bauen durch die Integration von Lebenszyklusanalysen (LCA), die die Umweltauswirkungen von Materialien und Prozessen von Bau bis Rückbau bewerten.
Nach Fertigstellung dient das BIM-Modell als digitaler Zwilling mit präzisen Daten für die Instandhaltungsplanung.
Das senkt die Betriebskosten und verlängert die Lebensdauer der Infrastruktur.
5. Bessere Entscheidungen durch integrierte Daten: Ingenieurwissen auf Knopfdruck
BIM ist weit mehr als ein 3D-Modell. Es ist eine zentrale Datenquelle, die entscheidende Informationen wie Materialeigenschaften, Planungsannahmen, Energie- und CO₂-Kennzahlen in einem System vereint.
Diese umfassende Sicht ermöglicht fundierte Entscheidungen in jeder Projektphase:
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- Vergleich von CO₂-armen Alternativen (z. B. CEM II vs. CEM I)
- Bewertung transportbedingter Emissionen für Zuschlagstoffe
- Validierung von Entwurfsoptionen anhand von Kosten-, Umwelt- und Sicherheitskriterien
BIM verwandelt Daten in konkrete Handlungsgrundlagen – für bessere Projektergebnisse.
BIM ersetzt nicht das Ingenieurwesen – es vervielfacht seine Wirkung
BIM in der Planung einzusetzen, heißt nicht nur, eine neue Technologie zu nutzen. Es bedeutet, mit schärferem Blick, größerem Anspruch und nachhaltiger Zielsetzung an Projekte heranzugehen.
Straßen- und Bahnplanung ist komplex und entscheidend – das wissen Sie. BIM ersetzt Ihr Fachwissen nicht. Es verstärkt es.
Es bietet Ihnen:
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- Vollständige Transparenz über alle Fachbereiche hinweg
- Die Möglichkeit, Probleme zu erkennen, bevor sie gebaut werden
- Verlässliche Daten, um jede Entscheidung abzusichern
Wenn Sie Ihre Projekte smarter planen und nachhaltigere Ergebnisse erzielen wollen, ist jetzt der Moment, BIM zu Ihrem täglichen Werkzeug zu machen.